Friedhof 2.0 — Das Netz vergisst nie
„Das Netz vergisst nie„, sagt man ja immer wieder und in der Regel ist das ja negativ gemeint. Man soll sich doch tunlichst genau überlegen, welche Daten und welche Bilder man von sich im Netz haben will, denn mehr oder minder würde sich das wie ein Virus verbreiten und somit würde man die Daten nie wieder aus dem Netz bekommen. Ich will hier auch gar nicht weiter im Detail drauf eingehen, denn das habe ich im Grunde ja schon ausführlich in einem anderen Beitrag gemacht.
Mir ist aber beim Stöbern durch das große Netz etwas anderes aufgefallen. Es gibt tatsächlich eine Idee genau diese Unvergänglichkeit im Netz zu nutzen. Ich nenne es jetzt einfach mal den „Friedhof 2.0„.
Persönliche Gedichte, private Videos oder das Lieblingslied des Verstorbenen: Trauern im Internet ist sicherlich Geschmackssache. Neben vielen selbst gebastelten Gedenkseiten gibt es mittlerweile aber auch tatsächlich kommerzielle Trauerportale.
„Es ist schade, wenn von einem ausgefüllten Leben nur ein Grab und eine Schublade Fotos übrig bleiben„, meint einer der Betreiber einer solchen Gedenkplattform. Ein frei gestaltbares digitales „Luxusgrab“ mit Bildern, Musik und Videos kostet dort 19 Euro (einmalig), „eine Investition in die Ewigkeit„.
Noch sei diese Art der Trauer etwas für „Idealisten“ und „Individualisten“, erst in einigen Jahren werde sich das ändern. In den Vereinigten Staaten ist das digitale Gedenken schon weiter entwickelt. Der Gründer der Online-Jobbörse Monster.com, Jeff Taylor, ist mit Tributes.com in das Geschäft mit virtuellen Friedhöfen eingestiegen. Umgerechnet knapp drei Millionen Euro sind in das Projekt geflossen. „Die Frage ist nicht, ob das Geschäft explodieren wird, sondern wann„, sagte Taylor damals.
Allerdings sei die Online-Trauer vorwiegend eine Sache jüngerer Menschen. Die Generation, die jetzt Tote zu beklagen hat, ist noch nicht mit dem Internet aufgewachsen.
Spannend finde ich jedoch, dass auch das gerade in einem Wandel zu sein scheint. Wie ich ja schon in dem einen oder anderen Beitrag festgestellt hatte, befindet sich die Gesellschaft gerade im Wandel … im Wandel durch das Internet und so war es nur eine Frage der Zeit wann auch das Trauern hier Einzug findet.
besonderer Beliebtheit scheint sich die strasse der besten zu erfreuen. Hier gibt es bereits heute mehr als 17.000 Gedenkstätten.