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Der klügste …heee???

27. Oktober 2011 Kommentare

Momentan laufen mal wieder auf sämtlichen TV-Sendern so tolle Sendungen, wo nach dem klügsten oder intelligentesten Deutschen gesucht wird. Ganz im ernst … ich finde solche Sendungen vollkommen hirnrissig.

Mal abgesehen davon, dass hier überhaupt keine echte Vergleichbarkeit der Kandidaten stattfindet (dem einen werden längere Fragen gestellt, dem anderen leichtere etc.), finde ich es auch immer extrem schwierig überhaupt zu definieren, was denn genau Klugheit oder Intelligenz sein soll. Klar, hier gibt es ganz tolle Definition, ich stelle das aber trotzdem alles in Frage. Wie genau will man denn überhaupt Klugheit oder Intelligenz messen?

Also ich greife mal eine Definition für Klugheit auf, die ich bei Wikipedia gefunden habe:

Klugheit ist die Fähigkeit zu angemessenem Handeln im konkreten Einzelfall unter Berücksichtigung aller für die Situation relevanten Faktoren, individueller Handlungsziele und sittlicher Einsichten. Seit Platon zählt die Klugheit zu den vier Kardinaltugenden. […]

Klugheit ist in zwei Richtungen abzugrenzen: Im Gegensatz zum auf das Allgemeine gerichteten Wissen richtet sich die Klugheit auf den einzelnen konkreten Fall mit der Absicht, in ethischer Hinsicht das Gute, Zuträgliche und Angemessene zu erreichen. Auf der anderen Seite grenzt sie ihre Bindung an die moralische Lebensführung von Schlauheit, Gerissenheit, Tücke und Verschlagenheit ab. Letztere arbeiten zwar mit denselben Mitteln, haben jedoch nur einen praktischen Nutzen oder einen persönlichen Vorteil zum Ziel. Daher werden sie auch als minder wertvolle Formen der Handlungskompetenz betrachtet.

Also die Sendung die momentan nach dem klügsten Deutschen sucht, wirft hier den Begriff Klugheit eigentlich immer in einen Topf mit Intelligenz. Das genau finde ich aber falsch, denn meiner Meinung nach gibt es keine genaue Definition für Intelligenz. Man sagt im Grunde, dass Intelligenz in der Psychologie ein Sammelbegriff für die kognitive Leistungsfähigkeit des Menschen ist und es gibt keine von allen Psychologen geteilte, eindeutige Definition von Intelligenz. Stattdessen existieren verschiedene Intelligenzmodelle.

Ich finde hier den Weg, den Howard Earl Gardner, eigentlich am besten. Gardner ist hier ein Vertreter der Theorie dass der multiplen Intelligenzen. Es gibt Forscher, die die These vertreten, dass der Mensch über multiple Intelligenzen verfüge, die vollkommen miteinander unkorreliert sind oder gar eine negative Korrelation miteinander aufweisen. Nach derartigen Theorien ist es nicht möglich, Menschen hinsichtlich ihrer Intelligenz in eine Reihenfolge zu bringen, da jeder in etwas exzellent ist.

Ein Konzept, das mir sehr gut gefällt und dem ich auch zustimmen würde. Es verhält sich mit der Intelligenz wie mit der Schönheit, denn jeder ist auf seine Art schön und ebenso ist es halt mit der Intelligenz.

Ich habe mal eine sehr gute Reportage dazu gesehen, in der unterschiedliche Menschen die unterschiedlichsten Aufgabe gestellt bekommen haben. Hier hat sich herausgestellt, das jeder Mensch andere Stärken hat und das man nicht generell sagen kann, das jemand intelligenter als ein anderer ist.

Um mal wieder auf den Anfang meines Beitrages zu kommen… diese Sendungen, die da momentan ausgestrahlt werden, haben vielleicht interessante Fragen, aber wirklich etwas über die Intelligenz der Teilnehmer sagen sie nicht aus. Von daher würde ich mal sagen:

Setzen! Sechs! Thema verfehlt.

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