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… manchmal einfach die Klappe halten….

19. September 2017 Kommentare

psssstDer Comedia/Satiriker/Kabarettist Dieter Nuhr war ja schon der Meinung „…wenn man keine Ahnung hat, einfach mal die Fresse halten…„, aber das meine ich hier gar nicht, also in diesem Beitrag. Sicherlich und unbestritten hat Dieter Nuhr mit dieser Aussage oftmals mehr als Recht, aber in diesem Beitrag geht es eher mich und was ich so sage beziehungsweise erzähle.

Mir ist nämlich aufgefallen, dass ich irgendwie immer viel zu viel antworte und viel zu viel zu erzählen scheine. Ich schweife anscheinend sehr leicht ab und wenn ich mal die Möglichkeit habe etwas erzählen zu können, dann sprudelt es halt so aus mir raus. Leider habe ich in letzter Zeit des öfteren das dumme Gefühl, dass ich damit mein Gegenüber langweile und weit über das Ziel hinaus schieße.

Vielleicht entwickeln wir uns ja auch einfach nur in die gleiche Richtung wie die Engländer …. „How are you?“ „I’m fine, thanks. How are you?“ „I’m also fine, thanks„. Egal, ob das so ist oder auch nicht. Der Engländer benutzt das einfach nur als plumpe Standardfloskel ohne, dass er wirklich eine ordentliche Antwort hören will und sich auch nur ein wenig für sein Gegenüber interessiert. Es ist halt einfach nur ein 0815-Standardsatz und ebenso reagiert er auch mit einer entsprechenden Antwort, die auch nur 0815 ist. Anscheinend scheint das in unserem Land auch mehr und mehr üblich zu werden. Ich stelle zwar die Frage nach dem Befinden, aber tief in mir drin will ich das doch garnicht wissen. Also das ist zwar nicht bei mir so, aber es kommt mir so vor, als würde ich das in letzter Zeit recht häufig bei meinen Gegenübern sehen. Es mag vielleicht täuschen, aber es hat für mich den Anschein, dass man sich nicht wirklich für eine Antwort interessiert.

Da mir das alles aufgefallen ist, ich also auf der einen Seite für zu viel zu blubbern scheine und auf der andere Seite die Menschen in meiner Umgebung nicht wirklich daran interessiert zu sein schein, werde ich mal versuchen einen Gang zurück zu schalten… also einfach mal die Fresse halten. Statt lange auszuschweifen, werde ich nur nach antworten „gut“, wenn mal einer nach meinem Befinden fragt. Gleiches gilt auch für Sachen, die mich bewegen, mich beschäftigen oder die ich einfach nur erlebt habe. Behalte ich halt einfach mal für mich.

Mir ist auch noch ein weiterer Punkt aufgefallen. Einige Mitmenschen scheinen auch nur zu fragen, wie es einem geht, damit sie selber von sich erzählen können. Auf der einen Seite kann ich das ein stückweit nachvollziehen, doch auf der anderen Seite empfinde ich das als extrem unhöflich und egoistisch. Ich denke eigentlich, dass ich ein ganz guter Zuhörer sein kann und mich interessiert mein Gegenüber wirklich und wenn ich jemanden zuhöre, dann bin ich auch auf die Antworten gespannt. Also wenn ihr mal einen Zuhörer braucht …. meldet euch einfach!

Wie auch immer …. ich werde mal versuchen mein Verhlaten diesbezüglich zu ändern und eben nichts mehr zu erzählen… zumindest, wenn ich das Gefühl habe, dass das Gegenüber garnicht wirklich an einer Antwort interessiert ist.

  1. Su. Oetzel
    29. November 2018, 13:32 | #1

    Hallo Andre,
    da sprichst Du mir aus der Seele … aber soll man da genau so drauf reagieren und spiegeln? „Derjenige“ merkt doch schon nix mehr, so dann das auch nicht .. :-(

    LG
    Su

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