Für immer eingesperrt
Wie ja die Little Princess schon geschrieben hat, waren wir gestern im Dortmund Zoo. Eigentlich ist so ein Zoobesuch ja etwas schönes, aber als wir da so die diversen Tiere betrachtet haben, ging mir immer wieder durch den Kopf, das die ja eigentlich ihr Leben lang eingesperrt sind.
Abertausende exotischer Wildtiere leben hierzulande in Käfigen und Gehegen der Zoos. Alleine in Deutschland soll es mehr als 700 Zoos, Wildparks, Aquarien oder Schmetterlingshäuser geben. Sie sind sehr beliebte Ausflugsziele für Tierfreunde, Schulklassen und Familien. Tierschützer jedoch bezeichnen die Gefangenschaft der Tiere aber als Quälerei und Isolationsfolter. Eine artgerechte Haltung für Wildtiere ist nach ihrer Ansicht nicht möglich.
Um ehrlich zu sein bin ich ja jetzt nicht so unbedingt der Tier-Fan vor dem Herrn, aber was ich da im Zoo so gesehen habe, hat mich schon ein wenig bedrückt.
Logisch, viele Tiere in den Zoos sind mittlerweile gar keine reinen Wildtiere mehr, sondern stammen aus diversen zooeigenen Züchtungen, aber ändert das wirklich etwas an der Situation? Was genau ist besser? Ein Leben hinter Gitter zu führen, wo man genau weiß, wie die Freiheit aussieht oder ein freies Leben gar nicht zu kennen und nur das Leben hinter Gittern zu kennen? Also wenn ich die Wahl hätte, dann würde ich beides als nicht wirklich lebenswert betrachten.
Tiere sind in ihrem Verhalten und Körperbau auf ein Leben in Freiheit ausgerichtet. Anzeichen für das körperliche und seelische Verkümmern der Tiere seien laut Tierschützern die sogenannten Stereotypien, immer gleiche Bewegungsabläufe, etwa pausenloses Hin- und Herlaufen oder Schwenken mit dem Kopf.
Besonders häufig könnten solche Abnormitäten bei Bären und Großkatzen beobachtet werden und genau dieses stereotype Verhalten kann man auch bei den Tieren im Dortmunder Zoo beobachten.
Weiterhin frage ich mich, wie die Tiere wohl mit den ganzen Besuchermassen umgehen. Tierschützer sind der Meinung, dass sich die Zootiere durch die Besucher gestört fühlen würden und das sie daher aggressiv würden.
Manche würden sogar ihre Artgenossen töten, verstümmelten sich selbst oder zeigten andere Formen von Verhaltensstörungen. Auch hier habe ich das Gefühl, dass das durchaus auch im Dortmunder Zoo zu sehen war. Die Giraffen z.B. hatten auffällige große Narben und frisch verheilte Wunden.
Zoos sind und waren schon immer ein wichtiger Bestandteil unserer Kultur. Heutzutage sollen sie vor allem der Bildung dienen, um den Besuchern (Kindern, Schulklassen etc.) sowohl die „Welt der Tiere“ als auch die Probleme des arten- und Naturschutzes näher zu bringen und nebenbei sollen sie auch der Erholung und der Unterhaltung dienen. Von Tierschützen wird aber immer häufiger kritisiert, dass Zoos ein vollkommen verfälschtes Bild der Natur vermitteln würden. Die Gefangenschaft von Tieren würde zum einen als vollkommen unproblematisch dargestellt und zum anderen seien die Tiere, die in Käfigen und Gehegen leben, keine echten Vertreter ihrer freilebenden Artgenossen.
In Tierparks wie auch im Zirkus neige man dazu, die Tiere zu vermenschlichen und sich auf ihre Kosten zu amüsieren. Während die meisten Besucher nur einmal im Jahr für ein paar Stunden in den Zoo gehen, müssten die Tiere ihr Leben lang hinter Gittern und auf wenig Raum ihr Dasein fristen.
Das sind meiner Meinung nach alles sehr plausible und logische Einwände oder Kritikpunkte an Zoos und sie beschreiben so ziemlich auch die Gedanken, die mir so durch den Kopf gekreist sind, als wir den Zoobesuch machten.
Logisch … ich habe zwar das eine oder andere Bild gemacht (wie man ja auch hier in diesem Beitrag sehen kann) und ich habe mich auch ein Stück weit gefreut meiner Little Princess all diese exotischen Tiere zu zeigen, aber ich muss auch sagen, dass ich nicht weiß, wie ich damit zukünftig umgehen soll.
Auf der einen Seite möchte ich der Little Princess ja diese Tiervielfalt zeigen, aber auf der anderen Seite will ich diese Zoos auch nicht wirklich unterstützen. Naja … ich denke mal, dass ich es ihr einfach erklären muss und ihr auch die Kritikpunkte an den Zoos nicht verschweigen werde.
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