Canon EOS 30D – Reinigung
Leider habe ich schon eine ganze Weile Staub auf dem Sensor meiner digitalen Spiegelreflexkamera. Das nervt extrem, denn bei den gesamten letzten Fotos musste ich diese Bildfehler umständlich mit einem Bildbearbeitungsprogramm bereinigen und nun war also eine Kamerareinigung angesagt.
Ok, in einem Alter von knapp 10 Jahren, kann man eine Kamera auch durchaus mal komplett reinigen.
Ursprünglich hatte ich darüber nachgedacht eine professionelle Reinigung zu bezahlen, aber das würde bedeuten, dass die Kamera für mindestens zwei Wochen weg ist, ich sie mit der Post verschicken müsste (*grusel* :-? ) und es zudem auch noch relativ teuer wäre. Logische Schlussfolgerung … ich reinige die Kamera selber.
Im ersten Schritt habe ich mir mal den Grad der Verschmutzung angeschaut. Hierzu habe ich meine Kamera wie folgt eingestellt:
- Programm = Manuell
- Blende = höchste Blende (war bei mir 22)
- Autofokus = ausgestellt
- Fokus = ∞ (auf unendlich)
- Blitz = eingeschaltet
Nun habe ich ein weißes Blatt Papier fotografiert und mir dann das Ergebnis angeschaut. Wie man hier erkennen kann, hatte ich in der Tat reichlich Staub auf dem Sensor:
Ich habe auf dem Testfoto nur einige Staubpartikel markiert und man kann schon erkennen, dass eine Reinigung wirklich extrem notwendig ist. Auffallen tun diese Partikel besonders auf den „Standard-Fotos“, wenn man z. B. blauen Himmel fotografiert.
Wie auch immer … im nächsten und somit im ersten Schritt habe ich mir mein „Werkzeug“ bereit gelegt:
Hier mal die Auflistung, was ich benutzt habe:
- Mikrofasertuch
- Deckel für Objektiv und Kamera-Body
- Kaffee !!! (für die ruhige Hand)
- Blasebalg
- Handbuch
- Zahnbürste
- Taschenlampe
- Sensorreinigungs-Kit
- weißes Blatt
Bevor ich nun den eigentlichen Sensor reinigen konnte, musste ich den Ladezustand des Akkus überprüfen.
Hintergrund: Die Kamera verfügt über einen Punkt „Sensorreinigung“ im Menü und hierzu klappt die Kamera den Spiegel weg, damit man an den Sensor kommt. Um den Spiegel in der Position zu halten, muss die Kamera an sein und sollte sie auf Grund eines leeren Akkus abschalten, so würde der Spiegel wieder umklappen und man könnte sich so die gesamte Kamera töten.
Also… WICHTIG! :idea: Der Akku sollte komplett voll sein!
Ich habe mir also meinen Ladestand meines Akkus angeschaut und wie man auf dem Bild erkennen kann, war der nicht wirklich ausreichend.
Also Akku raus aus der Kamera und erst einmal komplett durchladen. Ich habe natürlich auch geschaut, wie der Ladezustand meiner anderen Akkus ist, aber irgendwie waren die alle nicht sonderlich voll. Also laden und schauen, was ich sonst schon mal machen kann.
Da ich ja die gesamte Kamera reinigen wollte, konnte ich mich also in der Zwischenzeit um das Äußere kümmern.
Im ersten Schritt habe ich also das Objektiv abgemacht und es mit dem Deckel (siehe 2.) verschlossen. Den anderen Deckel habe ich dann auf den Kamera-Body geschraubt, damit nicht noch mehr Staub in den Body kommt.
Nun habe ich die Zahnbürste (6.) genommen und sämtliche Ritzen am Body „ausgefegt“. Gleiches habe ich natürlich auch mit allen Vertiefungen getan und auch die Einstellräder habe ich nicht ausgelassen. Auf dem weißen Papier (9.) konnte ich dann gut sehen, was ich alles ausgefegt habe. Ich war zugegebenermaßen erstaunt, was ich da alles raus geholt habe.
Im nächsten Schritt habe ich die Abdeckung am Sucher entfernt und auch den Sucher gereinigt.
Nachdem das alles erledigt war, war der Akku auch kurze Zeit später geladen und somit stand dem nächsten, spannenden Reinigungsschritt nichts mehr im Weg. Nachdem der volle Akku also wieder eingesetzt war, musste ich nur noch den richtigen Punkt im Menü auswählen:
ACHTUNG! Nach der Reinigung muss die Kamera ausgeschaltet werden, damit der Spiegel wieder umklappt.
Nachdem also dieser Menüpunkt aktiviert wurde, ist der Spiegel in der Kamera zur Seite geklappt und man kommt an den Sensor.
Als erstes habe ich den Blasebalg (4.) genommen und ein wenig versucht den groben Staub auszublasen. Das habe ich in der Vergangenheit natürlich schon öfters gemacht, aber im Grunde verteilt man damit den Staub ja nur neu im Body, aber wirklich entfernt wird der ja nicht.
Also habe ich nun den ersten Spachtel aus dem Sensor-Reinigungs-Set genommen (8.) und ihn wie beschrieben ein wenig mit der Reinigungsflüssigkeit benetzt. Diesen leicht feuchten Reinigungsspachtel habe ich dann von links nach rechts über den gesamten Sensor gezogen. Hierbei habe ich darauf geachtet, dass ich nicht groß angehalten habe und der Spachtel auch genau mittig über den Sensor gewandert ist.
Nach der ersten Reinigung habe ich den Spachtel umgedreht und ihn noch einmal mit der Rückseite (die ja sauber sein sollte) über den Sensor gezogen. Bevor ich nun ein erneutes Testfoto mit den Einstellungen von Oben geschossen habe, habe ich erst den Deckel auf den Body gemacht und die Reinigungsflüssigkeit bzw. die eventuelle Restfeuchtigkeit trocknen lassen.
Nach einer kurzen Trockenzeit habe ich dann also folgende Testfotos geschossen:
Also man erkennt definitiv schon eine extreme Verbesserung, wobei noch nicht wirklich alle Staubpartikel entfernt sind. Logische Schlussfolgerung … es muss noch ein Durchgang her. Also erneut das Objektiv abgeschraubt und die Schritte der Sensorreinigung wiederholt.
Natürlich habe ich einen neuen Spachtel genommen, aber ansonsten sind die Schritte geblieben, wie gehabt. Nachdem nun erneut die Flüssigkeit getrocknet war, habe ich wieder mit den gewohnten Einstellungen Testfotos gemacht und da auf dem Testfoto nur noch eine recht große Fussel zu sehen war, habe ich diese mit Hilfe des Blasebalgs entfernt und schon sieht alles gut aus:
Alles in allem hat mich die gesamte Reinigung nicht mehr als 45 Minuten beansprucht und das Ergebnis lässt sich durchaus sehen. Demnächst werde ich mir noch so ein Anti-Statik-Reinigungs-Set kaufen und damit den Sensor ein wenig schützen.
Sehr schöner Beitrag!
Ich habe jedoch das Problem, das mir weder die Funktion Sensor-Reinigung, noch die Firmware-Version angezeigt wird.. und ich somit auch kein Firmware-Update durchführen kann.