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Ist RCS-e die SMS/MMS 2.0 ?

24. Januar 2012 Kommentare

Der eine oder andere hat es vielleicht schon mitbekommen, angeblich wollen einige deutsche Mobilfunknetzbetreiber in diesem Frühjahr einen neuen Dienst starten. Das sogenannte RCS-e (Rich Communication Suite – enhanced). Mit der Rich Communication Suite-enhanced (RCS-e) soll die mobile Kommunikation verbessert werden. Zwischen Mobiltelefonen können darüber Dateien, Videos und Textnachrichten ausgetauscht werden. Die SMS oder auch MMS hat mittlerweile schon einige Jahre hinter sich gebracht. Doch die goldenen Zeiten für die Mobilfunkanbieter sind schon längst vorbei. Die Provider hatten eine Menge Geld mit den kleinen und kurzen Nachrichten verdient und nun sinken die Zahlen beim SMS-Versand in Bodenlose, was durch die massive Verbreitung von Smartphones und die darauf installierten Apps zu erklären ist.

Die drei Telekommunikationsunternehmen Deutsche Telekom, Vodafone und Telefónica wollen nun in Deutschland ein gemeinsames Kommunikationsprodukt auf den Markt bringen, um die Abwanderung ihres SMS-Geschäfts ins Internet zu stoppen. Doch ist RCS-e wirklich ein sinnvoller Ersatz für die SMS und kann damit die Abwanderung wirklich gestoppt werden?

Das RCS-e funktioniert im Grunde ähnlich wie die zahlreichen Messenger-Apps, die man so in den diversen Markets bekommt. Der Haken an den momentanen Apps ist ja, dass man immer nur von einer App zur gleichen App senden kann und somit muss man immer wissen, welche App man gerade benutzen muss. Angeblich soll das bei RCS-e nicht notwendig sein. RCS-e schaut auf der einen Seite nach, wie der Kontakt am besten zu erreichen ist (via Facebook oder via Skype oder, oder, oder…) und sendet dann über die entsprechende Anwendung.

Weiterhin kann man nach erfolgreicher Implementierung in das Handy-System direkt im Adressbuch sehen, ob der Kontakt zur Zeit über eine schnelle Verbindung (z.B. UMTS) verfügt oder nicht. Sollte der Kontakt nur in einem langsamen Netz angemeldet sein, so verschickt RCS-e Videonachrichten oder Bilder erst später, wenn der Kontakt wieder in einem schnellen Netz angemeldet ist.

Wie genau RCS-e erkenne soll, welcher der beste Weg ist (also an welche Anwendung) die Nachricht zu senden, ist mir noch nicht so ganz klar und hierzu findet man auch nicht wirklich etwas im Netz. Man muss hier wohl mal abwarten, bis es mehr zu diesem Dienst gibt.

Der größte Nachteil:

  • ich frage mich, wie es hier mit dem Datenschutz aussieht? Wie genau will RCS-e erkennen über welche Konten ich verfüge?
  • lt. diversen Nachrichten will ePlus hier erst einmal nicht mitspielen
  • was passiert mit Nachrichten an internationale Kontakte?
  • RCS-e kann nicht über WLAN genutzt werden, sondern nur über eine Mobilfunkdatenverbindung

Alles in allem haben die Mobilfunkbetreiber klar erkannt, dass das Geschäft mit dem SMS am sterben ist und das es dringend erforderlich ist eine Neuerung einzuführen. Ob RCS-e dieses sterbende Pferd retten kann, wage ich momentan mal zu bezweifeln, aber es ist immerhin ein Schritt vorwärts.

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